Musikpreise für das Trickster Orchestra
Das Trickster Orchestra erhielt im Jahr 2022 für seine Arbeit den Deutschen Jazzpreis als Bestes Großes Ensemble und den TONALi Preis „Mut zur Utopie“ in der zeitgenössischen Musik.
Das Orchester war in zwei Kategorien für den Deutschen Jazzpreis 2022 nominiert, als Bestes Großes Ensemble und für das Beste Debüt-Album. Unsere künstlerische Leiterin Cymin Samawatie war zudem als Beste Sängerin nominiert worden. Bei der Preisverleihung im Metropol Theater Bremen am 27. April 2022 erhielt das Orchester dann den Preis als Bestes Großes Ensemble. Der Deutsche Jazzpreis prämiert seit 2021 herausragende künstlerische Leistungen der nationalen und internationalen Jazzszene in 31 Kategorien. Realisiert wird er von der Initiative Musik mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Die Jury lobte: „Sie verstehen Musik als Ausdruck einer Sehnsucht, einer gesellschaftliche Utopie vom kulturell diversen und multi-traditionellen Miteinander. Als künstlerisches Mittel wird die Verschmelzung von traditioneller Musik des asiatischen, arabischen, und europäischen Raumes gewählt. Sie zeigen verschiedenste kulturelle Wurzeln und spielen auf traditionellen Instrumenten wie Sheng, Nay, Kawala, Koto, Kanun oder Oud. Das Ensemble agiert als transkulturelles Kollektiv und schafft eine Klangsprache, in der die verschiedenen nationalen und kulturellen Quellen in einem gleichberechtigten Miteinander verschmelzen. Genau wie ein Trickster, ein Unruhestifter, der mit scheinbar festgelegten Regeln bricht und dadurch etwas komplett Neues schafft. Und so wird das Ensemble zu einem visionären gesellschaftlichen Rolemodel im Kleinen für eine utopisch anmutende Hoffnung für das menschliche Miteinander im Großen. Dafür geht der Deutsche Jazzpreis in der Kategorie Großes Ensemble des Jahres an: das Trickster Orchestra.“
Am 11. Juni wurde dem Orchester dann in der Hamburger Elbphilharmonie der TONALi Preis „Mut zur Utopie“ verliehen. In der Laudatio hieß es: „Das Trickster Orchestra zeigt aktuell wie kaum ein anderes Ensemble die Möglichkeiten des kollektiven Musizierens auf. In der Arbeit des Ensembles begegnen sich verschiedene Kunstmusik-Traditionen auf Augenhöhe. Und aus dieser Begegnung entsteht eine völlig neue musikalische Sprache. Das ist für uns nicht nur durch das künstlerisch allerhöchste Niveau beglückend – vielmehr bilden die Musiker:innen auch eine Utopie gesellschaftlichen Zusammenlebens ab, das seine Kraft aus der Vielstimmigkeit und Multiperspektivität schöpft.“
Auch unsere künstlerische Leiterin Cymin Samawatie wurde in diesem Jahr gewürdigt. Sie erhielt bei einer Zeremonie mit Preiskonzert im Kleinen RBB-Sendesaal im Juli den Berliner Jazzpreis, mit der Begründung: „Cymin Samawatie ist eine herausragende Akteurin in der Berliner Musikszene, die mit großer Energie und visionären Ideen immer wieder neue Verbindungen schafft. Als Pianistin, Sängerin, Komponistin und Ensemble-Leiterin vereint sie unterschiedlichste Kulturen und Sprachen zu sich gegenseitig inspirierenden Kunstformen. Cymin Samawatie hat mehrere Ensembles gegründet, in denen sie jeweils eine andere Ausdrucksform der kulturellen Verständigung zwischen Jazz, Klassik und Globaler Musik findet. Cymin Samawatie ist eine unüberhörbare Stimme der künstlerischen Freiheit.“